Kapitel 1 – Erinnerung an das Verlorene
Die Bilder auf dem Wohnzimmertisch wirkten wie eingefrorene Fragmente eines Lebens, das es so nicht mehr gab.
James Garvey strich mit den Fingern über den Rahmen: Ethan, der stolz neben seiner Schwester Maya stand, beide flankiert von Rex, dem treuen Schäferhund. Daneben Amelia, seine Frau, deren Lächeln ihm mehr Halt gegeben hatte, als sie je wusste.
Es war nicht nur ein Blick in die Vergangenheit – es war der Grund, warum er weitermachte. Der Grund, warum er sich jeden Morgen erhob, obwohl die Welt um ihn herum im Chaos versank.
Draußen vor den Fenstern lag keine friedliche Vorstadt mehr, sondern eine Welt voller Ruinen und Stille. Eine Welt, die ihm alles genommen hatte – bis auf die Hoffnung, dass irgendwo da draußen noch Antworten warteten.
Kapitel 2 – Unterwegs ins Unbekannte
Der Motor des Wagens brummte leise, während James den Blick starr auf die verlassene Straße vor ihm richtete. Rex saß neben ihm, die Ohren aufgestellt, aufmerksam wie immer. Der Schäferhund war mehr als ein Begleiter – er war die letzte Verbindung zu einer Zeit, in der sie noch eine Familie gewesen waren.
Am Horizont zeichnete sich die Silhouette der zerstörten Stadt ab. Graue Wolken hingen wie ein Schleier über den Trümmern, und irgendwo in den Ruinen verbarg sich die Wahrheit.
James wusste: Jede Fahrt könnte seine letzte sein. Doch wenn es auch nur eine Chance gab, Amelia, Ethan und Maya wiederzufinden – oder wenigstens den Schlüssel zum Ursprung der Katastrophe – musste er ihr folgen.
Kapitel 3 – Die Suche nach Hinweisen
Später, in einem verlassenen Motelzimmer, saß James über seinem Laptop. Das schwache Licht der Lampe warf lange Schatten über die Wände, während Rex auf dem Bett lag und jedes Geräusch im Flur misstrauisch verfolgte.
James hatte alte Datenbanken geknackt, Berichte der Regierung gefunden, Fragmente von Notizen. Immer wieder tauchte ein Name auf: Dr. Claire Morgan. Eine Wissenschaftlerin, die an den ersten Studien des Virus beteiligt gewesen war.
James’ Stirn legte sich in Falten. Vielleicht war sie der Schlüssel – vielleicht wusste sie, wie alles begann. Oder schlimmer noch: vielleicht wusste sie, dass es nie ein Ende geben würde.
Mit festem Blick klappte er den Laptop zu. Morgen würden er und Rex in die Stadt aufbrechen.
Kapitel 4 – Durch die Ruinen der Stadt
Die Sonne kämpfte sich mühsam durch den grauen Himmel, während James und Rex über die zerfallene Brücke schritten. Rauch stieg aus den Ruinen, der Gestank von verbranntem Beton und verwesendem Fleisch hing schwer in der Luft.
James spürte den kalten Wind auf der Haut, doch seine Gedanken waren wärmer – bei seiner Familie. Ethan, Maya, Amelia. Ihre Gesichter gaben ihm die Kraft, weiterzugehen. Rex lief dicht an seiner Seite, aufmerksam, die Muskeln angespannt wie ein Bogen, bereit bei jedem Geräusch zuzuschlagen.
Dann hörte James es. Ein leises Schlurfen, erst fern, dann näher. Als er stehenblieb, erstarrte auch Rex.
Kapitel 5 – Konfrontation mit den Infizierten
Vor ihnen tauchten sie aus dem Nebel auf: vier Gestalten, die einmal Menschen gewesen waren. Ihre Haut grau, die Bewegungen unnatürlich zuckend, die Augen leer und doch voller Hunger. James’ Herzschlag beschleunigte sich.
Rex knurrte tief, sein Fell stellte sich auf. James ballte die Faust um die Waffe, die er sich längst angewöhnt hatte, wie eine zweite Haut zu tragen.
Für einen Moment herrschte Stille, nur das Knacken von Schutt unter den Schritten der Infizierten durchbrach die Luft. James wusste, dass er keine Wahl hatte – er musste kämpfen. Doch dann erinnerte er sich an etwas, das er in den Daten gelesen hatte: Es gab noch jemanden, der vielleicht verstand, wie man die Seuche eindämmen konnte. Dr. Claire Morgan.
Mit festem Griff zog er Rex langsam zurück. „Nicht jetzt“, murmelte er. „Wir verschwenden keine Kugeln.“ Stattdessen wich er in eine Seitengasse aus, sein Ziel fest im Blick: ein altes Labor am Rand der Stadt.
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