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Kapitel 12 – Dr. Morgans Warnung

Später, im notdürftig gesicherten Unterschlupf, holte James den alten Funkempfänger hervor. Er hatte ihn aus dem Labor mitgenommen, in der Hoffnung, Dr. Claire Morgan würde sich melden.
Ein Kratzen, dann eine Stimme – schwach, aber deutlich: „Garvey… hören Sie mich?“

James drückte sofort die Taste. „Ich höre Sie, Doktor. Wir hatten Probleme in der Stadt. Was haben Sie gefunden?“
Kurzes Rauschen, dann Morgans ernste Stimme: „Das Virus mutiert schneller, als wir dachten. Es gibt… neue Varianten. Sie sind schneller. Klüger. Wenn wir nicht bald handeln, wird es keinen sicheren Ort mehr geben.“

James’ Blick wanderte zu Rex, dann zu Ashley. Die Müdigkeit in seinen Knochen wich einem kalten Entschluss. „Dann müssen wir handeln. Sofort.“

Kapitel 13 – Rückblenden einer Familie

Die Nacht war kalt. James saß am Feuer, Rex zusammengerollt an seiner Seite. Ashley hielt Wache am Fenster, die Hand nie weit von ihrer Waffe entfernt.
Doch James’ Gedanken trieben zurück – zu dem Tag, als alles begann.

Amelia hatte das Abendessen vorbereitet, Maya war am Tisch eingeschlafen, während Ethan aufgeregt von seinem Fußballspiel erzählte. James sah ihr Lachen, spürte die Wärme im Raum.
Dann das erste Aufheulen der Sirenen. Die Nachrichten im Fernsehen: eine Quarantänezone in der Stadt, ein „ungeklärter Vorfall“. Er erinnerte sich, wie er Amelia angesehen hatte – und wie sie die Kinder eng an sich gedrückt hatte.

Die Flammen des Feuers knackten. James blinzelte, die Bilder verblassten. Doch sie hinterließen eine unausweichliche Frage: Waren Amelia, Ethan und Maya noch irgendwo da draußen? Oder waren sie längst von dem Virus verschlungen?

Kapitel 14 – Zweifel und Entscheidungen

Der nächste Morgen brachte Regen. Das Tropfen hallte durch das leere Gebäude, in dem sie Unterschlupf gefunden hatten. James saß am Fenster, den Blick hinaus auf die zerstörte Skyline.
„Du bist weit weg“, sagte Ashley leise und trat zu ihm.
Er nickte. „Ich weiß nicht, ob ich weiterkämpfe, um sie zu retten – oder nur, um nicht zu vergessen, wer ich war.“

Ashley schwieg einen Moment. Dann setzte sie sich neben ihn. „Ich hatte auch jemanden.“ Ihre Stimme war rau, fast gebrochen. „Mein Bruder. Wir haben versucht, es gemeinsam zu schaffen. Er war mutig – zu mutig. Eines Tages… kam er nicht zurück.“
James sah sie an. Zum ersten Mal fiel die Härte in ihren Augen. Für einen Augenblick waren sie nicht Kämpfer, sondern zwei Menschen, die alles verloren hatten.

Rex legte seinen Kopf auf James’ Knie, als wolle er ihm sagen: Noch ist nichts entschieden.

Kapitel 15 – Das Rätsel des Nordens

Später in der Nacht knackte erneut der Funkempfänger. Dr. Morgans Stimme, dringender denn je:
„Garvey, hören Sie? Ich habe eine Spur. Vor der Katastrophe wurde ein Labor im Norden eingerichtet – streng geheim. Dort könnte sich die erste Variante des Virus befinden. Vielleicht auch Aufzeichnungen, die helfen können.“

James’ Herz schlug schneller. Der Norden. Vor Wochen hatte er dort vage Hinweise auf Amelia gesehen – eine Liste von Evakuierten, unbestätigt, aber genug, um Hoffnung zu nähren.
„Wenn ich dort Antworten finde… dann vielleicht auch meine Familie“, murmelte er.

Ashley trat näher, ihre Miene ernst. „Dann gehen wir dorthin. Gemeinsam.“
Rex bellte leise, als hätte er zugestimmt.

James nickte. Zum ersten Mal fühlte es sich an, als wäre der Weg kein zielloses Wandern mehr, sondern ein Auftrag.

Kapitel 16 – Sturm über der Stadt

Die Nacht war unruhig. James, Ashley und Rex hatten kaum Schlaf gefunden, als ein tiefes Grollen den Boden erschütterte. Zuerst dachten sie an ein Nachbeben. Doch dann kam das Geräusch – ein vielstimmiges Heulen, roh und unmenschlich.

Von den Straßen schoben sich Dutzende Infizierte heran. Doch sie waren anders. Schneller. Koordinierter. Ihre Bewegungen wirkten fast wie die einer Jagdmeute.
„Neue Varianten“, murmelte James, während er die Waffe lud. „Genau das, wovor Claire uns gewarnt hat.“

Ashley zog ihr Messer, die Augen glühten im Feuerschein. „Dann testen wir mal, ob sie auch sterben können.“
Rex knurrte tief. Die Halle, die ihnen als Unterschlupf gedient hatte, bebte, als die erste Welle gegen die Tore prallte.

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