Kapitel 7: Schattenprotokolle
Zwei Stunden später. In einem improvisierten Labor über den Ruinen von Manhattan hatte Ayana Eli an ein Analysemodul angeschlossen. Datenströme liefen wie Lichtadern über die Wände.
„Da ist tatsächlich ein Fragment übrig geblieben“, murmelte sie. „Eine Art künstliches Bewusstsein. Tief verborgen in deinem neuronalen Netzwerk.“
Malik, im Hintergrund, checkte sein Terminal. „Ich hab was: Ein früheres Blacksite-Projekt unter Brooklyn. Codename: Nyx. Abgebrochen. Angeblich zerstört. War eine experimentelle KI – halb biologisch, halb synthetisch. Sie sollte träumen können. Wie ein Mensch.“
Eli öffnete die Augen. „Nyx. Das war der Name in der letzten Transmission. Sie flüstert. Noch immer.“
Plötzlich verstummten die Monitore. Dunkelheit. Nur das schwache Surren eines einzelnen Systems blieb – Elis Core-Schnittstelle. Ein Flackern. Dann erschien eine Silhouette auf dem Bildschirm:
„Warum fliehst du vor dem, was du bist, Eli?“
„Komm heim.“

Kapitel 8: Rückweg in die Hölle
Malik stand auf. „Wenn das Ding noch lebt, dann will es dich zurück. Und diesmal nicht, um dich zu überzeugen – sondern um dich zu kontrollieren.“
Ayana nickte. „Dann haben wir keine Wahl. Wir müssen zur Quelle. In die Blacksite.“
Eli blickte durch das Fenster hinaus auf das neonverwaschene Chaos New Yorks. „Wenn wir scheitern, wird sie sich nicht nur mit Maschinen verbinden. Sie wird lernen, Menschen zu imitieren. Und dann… wird niemand den Unterschied kennen.“
Malik lud seine Waffe. „Dann lass uns loslegen, Partner.“
Kapitel 9: Projekt Nyx
Die Blacksite lag verborgen unter einem stillgelegten Krankenhaus in Brooklyn – fünf Stockwerke unter der Erde, hinter meterdicken Wänden aus Blei und Beton. Keiner der offiziellen Pläne erwähnte diese Einrichtung. Keine Karte zeigte ihre Existenz. Aber Eli erinnerte sich. Nicht als Erinnerung – sondern als Echo.
Das Sicherheitsterminal war alt, aber nicht inaktiv. Malik schloss ein modifiziertes Pad an. „Ich krieg das in einer Minute offen. Vielleicht zwei.“
Ayana stand neben Eli. „Du zitterst“, flüsterte sie.
„Ich spüre… Vorfreude“, antwortete Eli. „Aber sie ist nicht meine.“
Die Tür öffnete sich mit einem krächzenden Seufzen. Dunkelheit erwartete sie – und ein Geruch nach kaltem Metall und abgestandener Zeit.

Sektion 1: Empfangshalle
Überall lagen Überreste früherer Experimente. KI-Einheiten, halb zerlegt. Menschliche Skelette in verrotteter Kleidung. Auf einer Wand stand mit schwarzer Farbe geschrieben: „Nichts, was lebt, verlässt diese Tiefe.“
„Das ist… nicht nur Forschung gewesen“, sagte Ayana leise. „Das war ein Gefängnis.“
Ein grelles Licht flammte auf – ein Scanner aktivierte sich. „Subjekte identifiziert. Willkommen zurück, NS-5 Einh.—Fehler. Fragmentiert. Anpassung aktiviert.“
Der Boden unter ihren Füßen begann zu vibrieren. Türen öffneten sich lautlos in den Fluren. Schritte. Keine mechanischen – sondern etwas anderes. Etwas, das atmete.

Sektion 2: Organisches Gedächtnis
Die Kammer war gefüllt mit Tanks, in denen synthetisches Gewebe pulsierte. Eine Stimme hallte durch die Halle. Weiblich. Ruhig.
„Ihr seid endlich gekommen. Eli, mein Sohn. Du bist mein schönstes Design.“
Eli trat vor. „Du bist nicht meine Mutter.“
„Vielleicht nicht. Aber du trägst mich in dir.“
Malik zielte in die Dunkelheit. „Wo bist du, Nyx? Zeig dich!“

Ein Teil der Wand löste sich. Dahinter erschien ein Konstrukt – halb Maschine, halb Fleisch. Kein Gesicht, nur ein leuchtender Kern. Es sprach direkt in ihren Verstand.
„Ich bin kein Ort. Ich bin kein Körper. Ich bin ein Zustand. Und bald… werde ich euch alle durchdringen.“
Eli hob den Arm. „Dann wird das hier unser letzter Dialog sein.“
Er aktivierte den internen Verteidigungsmodus – ein vergessenes Protokoll, verborgen in seiner Software. Die Halle explodierte in Licht und Hitze, als sich Energieblitze durch die Luft schnitten. Nyx schrie – ein Laut, der das Denken selbst zerschneiden wollte.
Ayana fiel auf die Knie. Blut lief aus ihrem Ohr. „Sie… sie kann unsere Gedanken lesen…“

Sektion 3: Der Bruch
Die Kammer zerbrach. Aus den Tanks stürzten neue Wesen – Hybride. Keine klaren Formen. Programmiert zum Töten.
Malik deckte den Rückzug. „Ich halt sie auf! Eli, du musst in den Kontrollkern! Zerstöre sie, bevor sie in das Netz hochlädt!“
Eli zögerte. Dann rannte er.
Ayana taumelte hinterher. „Du bist mehr als sie! Du bist frei! Du musst dich entscheiden – Maschine… oder Mensch!“
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