Im Sommer 1997, tief in den Wäldern von Oregon, verschwand der 16-jährige Caleb Johnson spurlos, nachdem er spätabends allein vom Fischen zurückkehren wollte. Die Polizei fand nur sein Fahrrad am Rand eines Forstwegs. Die Familie war am Boden zerstört. Doch niemand ahnte, dass Caleb zu diesem Zeitpunkt bereits hunderte Meilen über der Erde schwebte – in einem fremden Raumschiff, gefangen in metallischem Licht und klinischer Stille.
Vier Wesen, groß, grau-grünlich und mit riesigen schwarzen Augen, beugten sich über ihn. Sie waren keine Monster, wie Filme es zeigen. Sie wirkten eher nüchtern, fast traurig. Ihre langen Finger tasteten seine Füße ab, während seltsame Geräte über seinem Körper surrten. Caleb war wach, konnte sich aber nicht bewegen. Panik stieg in ihm auf, doch eine beruhigende Stimme, nicht gesprochen, sondern direkt in seinen Kopf gesendet, sagte: „Keine Angst. Du bist wichtig.“
Die Aliens, wie Caleb später verstand, gehörten einer aussterbenden Spezies an. Ihre Körper zerfielen langsam, unfähig sich noch zu regenerieren. Nur Kinder zwischen 15 und 17 Jahren aus bestimmten Regionen – mit einer speziellen genetischen Signatur – konnten ihnen helfen, eine letzte Chance zu entwickeln, zu überleben.
Sie untersuchten Calebs Nervensystem, sein Gleichgewichtsorgan – alles über die Füße. Für sie war das der Ursprung der „Erdverbindung“, der Code, den ihre eigene Rasse verloren hatte.
Drei Nächte später fand man Caleb bewusstlos in einem Kornfeld in Iowa, hunderte Kilometer entfernt. Barfuß, mit einer leichten Einstichstelle an der Ferse, und keiner Erinnerung – so schien es. Doch nachts, wenn er träumte, sah er das Operationslicht über sich, und vier Augenpaare, die ihn nicht verletzen, sondern verstehen wollten.
Jahre später, als Erwachsene verschwanden und Satelliten ein unbekanntes Signal über Oregon registrierten, wusste Caleb, dass sie zurück waren.
Und diesmal, würden sie nicht nur beobachten.